Nach einer eher dürftigen Leistung der Hohnsteiner in Vorwoche bei Auswärtsspiel gegen Dohna, sollte beim Heimspiel am vergangenen Samstag Wiedergutmachung geliefert werden. Dafür gab es eigentlich perfekte Rahmenbedingungen, perfektes sommerliches Fußballwetter, einen so gut wie möglich präparierten Rasen und mit der SG Ullersdorf einen Gegner der, schon wegen seiner Tabellenposition, den Hohnsteinern einiges abverlangen würde.
Von Beginn an war den Hohnsteinern allerdings anzumerken, dass sie sich an diesem Tag keinesfalls vom Gegner und dessen Spielstärke einschüchtern lassen würde. Sofort wurde versucht, das Spiel offensiv zu gestalten, was eine deutliche Verbesserung zur Vorwoche darstellte. Durch frühes Stören der Hohnsteiner Angreifer waren die Gäste zudem oft zu langen Bällen in die Spitze gezwungen, welche die Hohnsteiner Defensive meist routiniert verteidigen konnte. So ergaben sich schon in der Frühphase der Partie erste Möglichkeiten für die Hausherren, welche aber noch zu ungenau oder überhastet abgeschlossen wurden.
In der 22. Minute dann der erste Aufreger der Partie. Nach einem Pass in die Spitze legte Aleksandar Thomas den Ball am herausstürmenden Schlussmann vorbei und dieser traf mit seinem Klärungsversuch nur den Hohnsteiner Angreifer. Dieser hielt sich allerdings auf den Beinen, konnte das Spielgerät allerdings nicht mehr erreichen. Zur Überraschung aller blieb die Pfeife des Unparteiischen allerdings stumm. Dieser argumentierte allerdings schlüssig und zeigte wie man internationale Regeln auf ihre Quintessenz vereinfachen kann „Wer nicht fällt, bekommt keinen Elfmeter.“. Man kann halt auch im Erwachsenenbereich immer noch jeden Tag etwas dazulernen.
In der Folge war Hohnstein ein paar Minuten durch die etwas eigenwillige Regelkunde aus dem Konzept gebracht, wodurch die Gäste etwas besser ins Spiel fanden. Allerdings blieben auch ihre Angriffe meist zu ungenau und konnten durch die Hohnsteiner Defensive souverän geklärt werden.
Nach 32 Minuten meldete sich Hohnstein dann zurück in der Partie. Ein Angriff der Hausherren konnte durch Ullersdorf nur auf Kosten eines Einwurfs geklärt werden. Bei diesem besann sich Steffen Hähnel dann, dass früher bei der Spartakiade, die Älteren unter ihnen werden sich erinnern, auch Kugelstoßen mit auf dem Programm stand. So wuchtete er das Spielgerät handgeschätzte 30 Meter über Freund und Feind hinweg in den Strafraum der Gäste. Dort reagierte Martin Eichler am schnellsten und drückt das Leder aus Nahdistanz zur Führung über die Linie.
Nun schienen die Gäste gänzlich aus dem Konzept zu sein und Hohnstein kam zu weiteren guten Möglichkeiten. In der 38. Minute demonstrierte dann der Schiedsrichter erneut, dass er an diesem Tag kein Interesse an Elfmetern hatte. Nach einem Kopfball fängt ein Ullersdorfer Verteidiger den Ball mit der Hand ab, um ihn anschließend ins Toraus zu klären. Logische Konsequenz Eckball, war ja wieder keiner hingefallen.
In der 44. Minute bestrafte sich Hohnstein dann quasi selbst, für die mangelnde Chancenverwertung. Ein langer Ball in die Spitze konnte von den Hohnsteinern nicht abgefangen werden. So konnte sich ein Ullersdorfer bis in den Sechszehner der Hohnsteiner durchsetzen und den Ball quer auf einen ebenfalls freien Mitspieler legen. Dieser hatte noch das Auge für seinen Mitspieler Mario Watschke, der sich, sieben Meter vor dem Hohnsteiner Gehäuse, ebenfalls an viel Freiraum erfreute. Da ließ sich der Ullersdorfer Angreifer natürlich nicht zweimal bitten und verwandelte aus kurzer Distanz flach ins lange Eck.
So ging es mit einem für Hohnstein eigentlich unbefriedigendem Unentschieden in die Pause. Allerdings hatten die die ersten 45 Minuten zumindest gezeigt, dass die Hausherren an diesem Tag keinesfalls klein bei geben würden. So entstand auch nach Wiederanpfiff eine Partie, in der beide Mannschaften auf Sieg spielten. Wodurch sich für den geneigten Zuschauer ein durchaus ansehnliches Spiel entwickelte. So gab es auf beiden Seiten immer wieder ansehnlich Angriffe und Torraumszenen zu bestaunen. Allerdings ohne das eine der beiden Mannschaften etwas Zählbares verbuchen konnte.
Die erste dicke Möglichkeit hatten dabei die Gäste abermals durch Watschke, der in der 59. Minute abermals mit einem Flachschuss aus elf Metern Gorek im Hohnsteiner Gehäuse prüfte. Der Schlussmann der Hausherren war diesmal allerdings auf dem Posten und konnte den Ball abwehren. Hohnstein auf der Gegenseite kombinierte sich ebenfalls immer wieder sehenswert an oder in den Strafraum der Gäste, allerdings verfehlten die Abschlüsse das Ziel zumeist knapp.
In der 65. Minute untermauerte der Unparteiische dann noch einmal seine eigenwillige Regelauslegung. Diesmal konnte sich Stev Eckardt gegen zwei Ullersdorfer Verteidiger über rechts in den Strafraum der Gäste durchsetzen. Dabei setzen die Ullersdorfer Defensivspieler von Halten über Ziehen, bis hin zum Grätschen alles ein, um den Hohnsteiner Angreifer zu stoppen. Allerdings fiel er nicht und wie man ja bereits in der ersten Halbzeit gelernt hat, kann es dafür also auch keinen Elfmeter geben.
Die Schlussviertelstunde bestritten dann beide Mannschaften mit offenen Visier, denn es war klar, wer das nächste Tor erzielt, würde auch die Partie entscheiden. Diesmal lag das Glück allerdings zweimal auf Hohnsteiner Seite. Zuerst in der 80. Minute als sich Thomas Drechsel über links auf die Grundlinie durchsetzen konnte und den Ball straff und halbhoch nach innen spielte. Denn der Ball fand eigentlich punktgenau, den am langen Pfosten völlig freistehenden Tino Karsch, welcher sich allerdings aus vier Metern dazu entschied, den Ball nicht im Tor unterzubringen, sondern zum Einwurf für Hohnstein durchzulassen.
Die zweite Aktion bei der Fortuna auf Seiten der Hohnsteiner stand, war in der 86. Minute. Nachdem sich erneut Mario Watschke sich vor dem Hohnsteiner Strafraum freispielen konnte. Schickte er einen satten Schuss aufs lange Toreck auf die Reise. Dieser traf allerdings noch das Knie von Martin Eichler, von wo der Ball, in einer Schrecksekunde in der man eine Stecknadel hätte können fallen hören, genau ans Lattenkreuz und direkt in die Arme des Hohnsteiner Schlussmanns trudelte.
So blieb es am Ende bei einem leistungsgerechten Unentschieden, mit dem sicherlich die Hohnsteiner noch etwas besser leben können. Zumindest machte die dargebrachte Leistung Mut, dass das Spiel gegen Dohna nur ein Ausrutscher war. Am kommenden Wochenende geht es dann zur zweiten Vertretung des BSV 68 Sebnitz, wo den Hohnsteinern, Stand jetzt, die Ehre zu Teil wird als wahrscheinlich letzte Mannschaft auf dem alten Kunstrasen zu spielen.