Am vergangenen Samstag, ging es für den Hohnsteiner SV zum sicherlich schweren Auswärtsspiel gegen die dritte Mannschaft des VfL Pirna-Copitz, ihres Zeichens Tabellenführer der Kreisliga B und vor allem durch viel Erfahrung immer sehr spielstark. Auch der Wettergott schien sich entschieden zu haben, dem Spiel einen würdigen Rahmen zu bieten und so ging es bei spätsommerlichen Temperaturen und bestem Sonnenschein ans Werk.
Von Beginn an merkte man den Hohnsteinern an, dass man sich auch gegen diesen Gegner keinesfalls verstecken wollte. Und so suchte man vor allem mit schnell vorgetragenen Angriffen, gegen etwas in die Jahre gekommene Gegenspieler, sein Glück. Dies sah in den ersten Minuten auch gar nicht schlecht aus und so kam man zu einigen guten Abschlussmöglichkeiten, die allerdings teils leichtfertig liegen gelassen wurden. Wie man es in Sachen Chancenverwertung besser macht zeigten dann die Hausherren in der 11. Minute, in Gestalt ihres Sturmtanks Martin Rußig. Nach einem Eckball der Copitzer, hatte ein Hohnsteiner eigentlich schon den Ball am Fuß und wollte klären. Doch Rußig konnte sich mit vehementem Körpereinsatz das Spielgerät erobern und zeigte im Anschluss seine ganze Klasse, als er den Ball aus zehn Metern gefühlvoll ins lange Eck schlenzte. Wie sagt man so schön, ein Tor das den Spielverlauf nicht unbedingt wiederspiegelt. In der Folge steckte Hohnstein nicht auf und spielte weiter munter nach vorn. Allerdings haperte es immer noch bei der eigenen Chancenverwertung. Also demonstrierte Martin Rußig in der 21. Minute nochmals, wie man jede sich bietende Chance nutzt. Nach einem abgefangenen Ball spielten die Copitzer schnell in die Spitze und direkt in den Lauf von Rußig. Dieser behielt gegen den ihm endgegenstürmenden Hohnsteiner Schlussmann Gorek einen kühlen Kopf und schob mit seinem zweiten Torschuss trocken zum 2:0 für Pirna ein. Jetzt schienen die Hohnsteiner endlich begriffen zu haben wie es geht, denn in 23. Minute schickte Tobias Schulz einen 70-Meter-Zuckerpass direkt in Lauf von „Schokoprinz“ Aleksandar Thomas. Dieser vernaschte dann im Strafraum noch zwei Gegenspieler und lief mit Ball am Fuß parallel zu Grundlinie, als alle mit einem Querpass rechneten setzte er dann noch die Kirsche auf das Sahne-Baiser (sprich: Besee, Anm. d. Red.) und düpiert den Schlussmann der Gäste mit einem Schuss in die kurze Ecke. Damit war Hohnstein erst einmal wieder dran und lies auch in der Folge nicht locker. Wieder ergaben sich gute und auch sehr gute Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen. Allerdings wollte wieder keiner der Versuche seinen Weg in die Maschen finden. In der 45. Minute dann noch einmal Eckball für die Hohnsteiner. Kapitän Jens Heymann legte sich den Ball zurecht und streichelte ihn gefühlvoll auf den langen Pfosten. Dort zeigte dann Aleksandar Thomas, dass man trotz Schokolade immer noch Hubschrauber spielen kann, nickte den Ball zielgenau neben den langen Pfosten in die Maschen und legte den Pirnaern somit seine zweite Praline an diesem Tag in die Maschen. Gleich darauf war Schluss in der ersten Hälfte und Hohnstein hatte gerade noch so den wichtigen Anschluss geschafft.
In der zweiten Hälfte änderte sich zur ersten Hälfte nicht viel, außer dass beide Mannschaften die Seiten tauschten. Hohnstein agierte weiterhin offensiv und Pirna blieb vor allem in Gestalt von Martin Rußig immer wieder gefährlich. So vergingen die ersten 30 Minuten dieser Hälfte recht schnell, da eigentlich immer in einem der beiden Strafräume Unterhaltung geboten wurde. Allerdings vermissten es hier beide Mannschaften etwas Zählbares zu verbuchen. So blieb das Spiel lange offen, ehe Pirna in der 72. Minute erneut zuschlug. Nach einem schnellen Einwurf der Pirnaer fehlte Hohnstein etwas die Zuordnung und so konnte Sebastian Otto freigespielt werden. Dieser schlängelte sich dann mit Ball am Fuß durch die Hohnsteiner Defensive und bis in den Sechszehner, wo er denn Ball per Grätsche aus 8 Metern im Tor unterbrachte. In der Folge war Hohnstein keinesfalls geschockt, sondern glaubte weiterhin, dass an diesem Tag etwas möglich war. Dieser Einsatz und Willen wurde dann in der 79. Minute belohnt. Nach einem Eckball von Jens Heymann stieg Stev Eckardt am kurzen Pfosten am höchsten, seinen Kopfball konnte der Schlussmann allerdings nur nach vorn abklatschen lassen und zwar direkt vor die Füße von Andre Rothe. Dieser war vom Gegentreffer noch mit einer blutigen Lippe gekennzeichnet und zeigte mal wieder, dass der alte Spruch „Halb Mensch, halb Tier, unsre Nummer vier.“ immer noch seine Richtigkeit hat und drosch den Ball kompromisslos aus sieben Metern an Freund und Feind vorbei in die Maschen. Nun merkte man den Pirnaern langsam an, dass ihre Kräfte immer mehr schwanden und so boten sich für die Hohnsteiner immer größere Räume für ihr Angriffsspiel. In der 82. Minute dann ein Rückpass der Pirnaer Defensive auf ihren Torhüter, der den Ball, nennen wir es etwas „unsauber“, annahm. So landete der Ball direkt vor den Füßen von Martin Eichler, der allerdings zeigte, dass man ein leeres Tor auch aus 8 Metern verfehlen kann. So blieb es weiter beim 3:3, was mit zunehmender Spieldauer etwas zu wenig aus Sicht der Hohnsteiner schien. In der 86. Minute musste dann der Schiedsrichter noch einmal maßregelnd eingreifen, als sich ein Akteur der Pirnaer, der vorher schon durch grenzenlosen Fußballsachverstand auffiel, zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und so vorzeitig Duschen gehen durfte. So blieben den Hohnsteinern noch fünf Minuten in Überzahl, in der noch einmal alles nach vorn geworfen wurde, um vielleicht doch drei Punkte zu entführen. Leider konnte das Runde aber nicht mehr im Eckigen untergebracht werden und so blieb es am Ende beim Unentschieden. Zwar wäre aufgrund des Spielverlaufs eventuell mehr für die Hohnsteiner drin gewesen, allerdings kann man sich ob der starken kämpferischen Leistung und Moral eigentlich keinen Vorwurf machen.
Dieselben Tugenden sind auch am kommenden Samstag gefordert, wenn die zweite Mannschaft des 1. FC Pirna in Hohnstein gastiert. Denn dann geht es für Hohnstein wieder gegen den Tabellenführer, da der FC durch den Punktverlust von Copitz auf den ersten Platz vorgerückt ist.