Nach einem achtbaren Unentschieden gegen die dritte Mannschaft des VfL Pirna-Copitz in der Vorwoche, war am vergangenen Samstag die nächste Vertretung aus Pirna zu Gast in Hohnstein. Diesmal bekamen es die Hohnsteiner mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Pirna zu tun, mittlerweile Tabellenführer der Kreisliga B. Es durfte also ein spannendes und sehenswertes Spiel erwartet werden.
Den Hohnsteinern war von Beginn an der Willen anzumerken, sich trotz des tabellarischen Unterschiedes keinesfalls zu verstecken. Dies zeigte sich bereits in der fünften Minute, als sich den Hausherren die erste dicke Möglichkeit zur Führung bot. Nach einer Flanke von Maik Puttrich von der rechten Seite, segelte der Schlussmann der Gäste unter dem Ball hindurch und aus zentraler Position kam Martin Eichler fast unbedrängt zum Kopfball. Allerdings schaffte er es aus fünf Metern nicht, denn Ball in den Maschen unterzubringen, sondern traf nur die Querlatte. In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, mit ausgeglichenen Spielanteilen, in dem sich beide Mannschaften immer wieder gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kombinieren konnten. In der 15. Minute dann die erste gute Möglichkeit der Gäste durch Steve Lindner. Dieser konnte sich mit einem Solo bis in den Strafraum der Hohnsteiner durchsetzen, sein Schussversuch konnte aber mit vereinten Kräften durch die Hintermannschaft und den Schlussmann der Hohnsteiner vereitelt werden. Nach 23 Minuten machte es dann Stefan Blankenhagen für die Pirnaer besser. Einen kurz gespielten Eckball verpassten am ersten Pfosten gleich zwei Hohnsteiner und so fand das Spielgerät irgendwie den Weg auf den Kopf des Pirnaer Spielers, der den Ball aus fünf Metern wuchtig in den Maschen unterbrachte. Trotz dieses unnötigen Rückstandes steckten die Hohnsteiner aber keinesfalls auf und versuchten weiter eigene Möglichkeiten zu kreieren. Dies gelang dann in der 30. Minute, als Eric Richter nach einem langen Ball in die Spitze mutterseelenallein auf den Schlussmann der Gäste zulief. Leider versagten ihm dabei die Nerven und sein Schuss traf mittig den Torhüter und konnte so geklärt werden. Bis zur Pause wogte das Spiel immer wieder zwischen den Strafräumen hin und her. Dabei ergaben sich auf beiden Seiten immer wieder gute Torchancen, die aber allesamt ungenutzt blieben. So ging es nach 45 Minuten mit einem knappen Rückstand für die Hohnsteiner in die Kabine.
Dort wurde noch einmal deutlich gemacht, dass man bisher gut mit dem Gegner mithalten konnte, allerdings wie so oft vergessen hatte, sich selbst dafür zu belohnen. Dies sollte nun in der zweiten Hälfte besser gemacht werden. Das diese Ansprache Wirkung zeigte konnten die Zuschauer bereits in der 51. Minute bestaunen. Nach einem Solo von Aleksandar Thomas blieb dieser zwar noch am Schlussmann der Gäste hängen, irgendwie trudelte der Ball aber vor die Füße von Eric Richter. Dieser ließ sich die Möglichkeit aus zehn Metern nicht nehmen und verwandelte trocken zum Ausgleich für die Hohnsteiner. Damit war ergebnistechnisch erstmal wieder alles auf Anfang gestellt. In der Folge merkte man beiden Mannschaften an, dass sie sich keinesfalls mit einem Unentschieden zufriedengeben würden. Beide Teams suchten ihr Heil zumeist in der Offensive wodurch sich in kurzen Abständen immer wieder gute Möglichkeiten auf beiden Seiten boten. Allerdings fehlte beiden Mannschaften das nötige Zielwasser, so dass das Spiel mit zunehmender Spieldauer auch immer mehr Spannung bot, welches der beiden Teams am Ende die Oberhand gewinnen würde. Für die geneigten Zuschauer sicherlich sehr unterhaltsam, allerdings wurde die von beiden Seiten sehr hart geführte Partie auch immer wieder durch Freistöße unterbrochen. Als der Schiedsrichter kurz vor Ende der regulären Spielzeit eine (vor allem durch Behandlungspausen begründete) Nachspielzeit von fünf Minuten anzeigte, spielten beide Mannschaften endgültig mit offenen Visier um das Spiel für sich zu entscheiden. Leider hatten aus Sicht der Hohnsteiner dann in der 91. Minute die Gäste die entscheidende Möglichkeit. Nach einem schnellen Einwurf der Pirnaer konnte Maximilian Oberländer relativ unbedrängt den Ball annehmen und quer zum Hohnsteiner Strafraum ziehen. Auf seinem Weg immer noch nicht bedrängt, fasste sich der Pirnaer Angreifer ein Herz und zog mit seinem schwächeren linken Fuß aus 16 Metern einfach mal ab. Dabei erwischte er den Ball mustergültig und das Leder schlug in der kurzen Ecke zur Führung für Pirna ein. Nun blieben den Hohnsteinern noch vier Minuten, um zumindest das Unentschieden zurück zu erobern. Noch einmal wurde alles nach vorn geworfen, doch am Ende wollte kein zweiter Treffer mehr gelingen. So stand am Ende einer spannenden und ausgeglichenen Partie Pirna als Sieger auf dem Feld, auch weil sie eben eine Chance mehr nutzten als Hohnstein. Nach Ende der Partie kam es dann noch zu einer unschönen Szene im Mittelkreis, die auf einem Fußballplatz eigentlich nichts verloren hat. Zwischen einem Spieler der Gäste und einem Spieler der Hohnsteiner entspann sich ein Wortgefecht, an dessen Ende sich der Spieler der Hohnsteiner zu einer dummen und unnötigen Tätlichkeit hinreißen ließ. Logische Konsequenz, rote Karte für Hohnstein. Gerade bei der angespannten Personaldecke der Hohnsteiner natürlich ein Bärendienst für die Mannschaft.
Am nächsten Wochenende geht es für die Hohnsteiner dann gegen die ebenfalls in der unteren Tabellenhälfte beheimatet Spielgemeinschaft aus Stolpen und Neustadt. Vor allem aus personeller Sicht sicherlich keine leichte Aufgabe.