Nach dem etwas unerwarteten Sieg im Auswärtsspiel gegen die SG Ullersdorf in der letzten Woche, bekamen es die Hohnsteiner am vergangenen Samstag mit der zweiten Mannschaft des Heidenauer SV zu tun. HSV gegen HSV also, was in der Bundesliga eher nach Langeweile klingen würde, hat in der Kreisliga B doch einiges zu bieten. So sind die Heidenauer zwar nicht optimal in die Saison gestartet, sollten aber trotzdem nicht unterschätzt werden. Hohnstein auf der anderen Seite wollte seinen Positivtrend der letzten Wochen, mal abgesehen von den beiden Partien gegen den 1. FC Pirna, weiter ausbauen.
Anscheinend schien sich bei den Hohnsteinern aber doch ein kleiner Schlendrian einzuschleichen, für den man bereits nach zwei Minuten die Quittung bekam. Nach einem langen Ball in die Spitze fehlte der Hohnsteiner Defensive in Person von Richard Hohlfeld die nötige Standfestigkeit. Dadurch konnte sich Minks auf Seiten der Heidenauer die entscheidenden Meter absetzen und machte sich allein auf die Reise in Richtung Hohnsteiner Tor. Dort blieb er dann kaltschnäuzig und schob das Spielgerät, unter gütiger Mithilfe des Hohnsteiner Rasens, flach ins lange Eck ein. Ein eher suboptimaler Start für die Hausherren aus Hohnstein. Allerdings bildet sich in dieser Saison langsam ein Muster heraus, anscheinend brauchen die Spieler des Hohnsteiner SV einen frühen Rückstand als zusätzlichen Motivationsschub. In der Folge kam Hohnstein immer besser ins Spiel und konnte sich mehr und mehr Feldvorteile erarbeiten. Zwingende Torchancen blieben dabei aber Mangelware, da zumeist in den entscheidenden Aktionen ein Abwehrbein im Weg stand. So dauerte es bis zur 24. Minute ehe Kapitän Jens Heymann eine Eingebung hatte. Nachdem er sich über die rechte Hohnsteiner Seite bis in den Strafraum der Gäste durchsetzen konnte, wählte er nicht den Querpass, sondern eine deutlich schwierigere Variante. Aus spitzem Winkel nahm er mit dem rechten Außenrist einfach mal Maß und schlenzte den Ball über den Gästetorwart hinweg ins Kreuzeck. Ein Tor der Marke, kann man mal so machen. Somit war aus Sicht der Hohnsteiner erst einmal wieder alles auf Anfang gestellt. Bis zur Pause blieb Hohnstein dann weiter spielbestimmend, schaffte es allerdings nicht das Spielgerät im gegnerischen Kasten unterzubringen. So ging es mit einem für die Hohnsteiner eher enttäuschenden Unentschieden zum Pausentee.
Mit Wiederanpfiff machten die Hausherren dort weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten und drängten die Heidenauer zumeist tief in die eigene Hälfte. Allerdings war es weiterhin wie verhext, denn ein weiterer Treffer wollte trotz bester Möglichkeiten nicht gelingen. Vor allem Fasold und Pötschke hatten gleich reihenweise beste Möglichkeiten, ließen sie aber allesamt liegen. Bestes Beispiel dafür ein wunderschön anzusehendes Solo von Justin Pötschke in der 64. Minute. Der Hohnsteiner Angreifer schnappte sich kurz hinter der Mittellinie den Ball und degradierte in der Folge fast die komplette Defensive der Heidenauer zu Slalomstangen. Leider versagten ihm trotz den schönen Laufs beim Abschluss die Nerven und so landete der Ball in den Armen des Heidenauer Schlussmanns. So blieb es weiter beim unbefriedigenden Unentschieden für die Hohnsteiner. In der 70. Minute hätte sich die fehlende Chancenverwertung endgültig rächen können. Nach einem Abstimmungsproblem in der Hohnsteiner Defensive tauchte plötzlich der Heidenauer Ruffani frei vorm Hohnsteiner Kasten auf. Allerdings konnte Gorek im Hohnsteiner Kasten seinen Schussversuch ablenken und der ebenfalls mitgelaufene Uwe Hausdorf endgültig klären. Hier hatte Hohnstein Glück, dass die vielen ausgelassenen Chancen nicht bestraft wurden. In der Folge erhöhte Hohnstein weiter den Druck und das Spiel fand nun fast ausschließlich in der Hälfte der Heidenauer statt. In der 80. Minute belohnte sich Hohnstein dann endlich selbst. Erneut konnte sich Pötschke in den Sechszehner der Gäste durchsetzen und behielt diesmal die Nerven, als er den Ball aus zehn Metern flach einschob. Nun war der Bann gebrochen und Hohnstein machte munter weiter. In der 82. Minute konnte Martin Fasold einen Abstoß der Heidenauer abfangen und direkt per Kopf zu Christian Schneider weiterleiten. Dieser sah im Augenwinkel, dass der zuvor eingewechselte Eric Richter startete. Mit einem Geistesblitz lupfte er den Ball über die Heidenauer Abwehr direkt in den Lauf von Richter. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte eiskalt zum 3:1 für Hohnstein. Nun schien, wenn auch reichlich spät, alles zu gelingen. Und so durften die Hohnsteiner in der 86. Minute erneut jubeln. Diesmal setzte Eric Richter mit einem Lupfer über die Abwehr Maik Gebauer in Szene. Dieser zeigte den unbedingten Willen einen Treffer zu markieren und erreichte das Spielgerät knapp vor dem herauseilenden Heidenauer Schlussmann und brachte das Leder so in den Maschen unter. So stand nach 90 Minuten ein deutlicher Sieg für Hohnstein zu Buche, auch wenn man sich lange schwertat, den Heidenauer Abwehrriegel zu knacken. Immerhin konnte man wieder die große Moral der Hohnsteiner Mannschaft erkennen. Rückstand gedreht und trotz 60-minutigem erfolglosen Sturmlaufs nicht aufgegeben und am Ende doch gewonnen.
Eben diese Moral wird auch am kommenden Wochenende wichtig sein, wenn es zum Auswärtsspiel beim noch ungeschlagenen Tabellenführer SSV 1862 Langburkersdorf geht. Anstoß ist 14:00 Uhr am kommenden Sonntag auf der Karl-Heinz-Köhler-Kampfbahn.