Bei schönstem Fußballwetter kam es am vergangenen Samstag zum Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn aus Bad Schandau und Hohnstein. Für beide Mannschaften ging es in diesem Spiel um die Verteidigung bzw. Rückgewinnung des dritten Tabellenplatzes. Vor allem Hohnstein wollte nach der Niederlage vor zwei Wochen gegen Wehlen wieder einen Dreier einfahren. Dies merkte man der Mannschaft auch an, die von Beginn an sehr engagiert zu Werke ging. Und dies trotz des ersten Dämpfers bereits nach zwei Minuten, als sich Kapitän Jens Heymann bei seinem ersten Ballkontakt ohne Gegnereinwirkung verletzte und das Spiel frühzeitig beenden musste. Trotz dieser frühen Umstellung versuchte Hohnstein mit einem geordneten Spielaufbau die Gäste aus Bad Schandau immer wieder unter Druck zu setzen. Dies gelang in der Anfangsviertelstunde auch bestens und so ergaben sich die ersten Möglichkeiten für die Hausherren, die aber allesamt keinen Erfolg brachten. Bad Schandau verlegte sich in dieser Phase des Spiels auf lange Bälle in die Spitze, die dann von ihren schnellen Angreifern für Konter genutzt werden sollten. Hohnstein konnte dies aber sehr gut unterbinden und so boten sich für die Angreifer der Gäste kaum Möglichkeiten, zumindest bis zur 23. Minute. In dieser fand ein langer Ball seinen Abnehmer in Manuel Wende, der sich im Sprint über die rechte Hohnsteiner Seite durchsetzen konnte. An der Grundlinie angekommen hatte er das Auge für den in der Mitte eingelaufenen Alrammo, der den Ball aus 7 Metern nur noch über die Linie drücken musste. Trotz des Gegentreffers steckte Hohnstein nicht auf und versuchte weiter sich eigenen Möglichkeiten zu erspielen. Diese Bemühungen wurden allerdings in der 29. Minute jäh gedämpft. Bad Schandau bekam einen eigentlich harmlosen Freistoß in Höhe der Mittellinie zugesprochen, welchen sich Martin Gebauer zurechtlegte. Als alle mit einer Flanke in den Strafraum rechneten, schlug Martin Gebauer den Ball allerdings direkt aufs Tor. Dann passierte das eigentlich Unglaubliche, der Ball fand durch eine Kombination von Sonne und Unvermögen des Hohnsteiner Schlussmanns Gorek, fand der Ball nach seinem langen Flug den Weg und die Querlatte des Hohnsteiner Kastens. Nach diesem unglücklichen und vor allem unnötigen Gegentreffer war kurz die Luft aus dem Hohnsteiner Spiel raus und Bad Schandau erarbeitete sich mehr Feldvorteile. Das Hohnstein einen gebrauchten Tag erwischt hatte zeigte sich dann auch beim dritten Gegentreffer in der 37. Minute. Nach dem sich Alrammo über die linke Hohnsteiner Seite durchsetzen konnte und den Ball nach innen Flanke, rutschte ein Hohnsteiner Verteidiger beim Klärungsversuch weg. So landete der Ball direkt vor den Füßen den nun völlig blank stehenden Thomas Wiesegarth, der aus sechs Metern kein Problem hatte den Ball im Hohnsteiner Kasten unterzubringen. Nun hatte Bad Schandau endgültig Oberwasser und auch das nötige Glück auf seiner Seite. In der 41. Minute verlor Hohnstein im Spielaufbau und erneut kam Thomas Wiesegarth an den Ball. Dieser hatte im Mittelfeld viel Zeit und Platz, legte sich in 30 Metern Torentfernung den Ball in aller Seelenruhe zurecht, um dann mit einem wuchtigen Schuss ins linke obere Kreuzeck den vierten Treffer für Bad Schandau zu erzielen. Hohnstein suchte nun in den verbliebenen vier Minuten sein Heil in der Offensive, um das Ergebnis zumindest noch etwas zu korrigieren. Dies gelang dann auch fast mit dem Pausenpfiff. Nachdem Martin Eichler schön im Strafraum der Gäste freigespielt wurde, fackelte er nicht lange und traf mit einem schönen Schuss ins lange Eck zum Anschluss für Hohnstein.
In der Pause machten sich die Hausherren noch einmal Mut, damit in zweiten Hälfte vielleicht noch eine Aufholjagd gelingen könnte. Mit Wiederanpfiff war den Hohnsteinern anzumerken, dass sie unbedingt noch das Ergebnis korrigieren wollten. Bad Schandau fand sich zumeist in der eigenen Hälfte gebunden und verlegte sich nun vollends auf das schnelle Kontern. So erspielte sich Hohnstein immer wieder gute Möglichkeiten, schaffte es aber nicht auch etwas Zählbares daraus zu machen. Erst in der 71. Minute keimte noch einmal Hoffnung für die Hohnsteiner auf. Nach einem Eckball für die Hausherren spielte ein Gästespieler den Ball im Strafraum deutlich mit der Hand. Die logische Konsequenz war ein Strafstoß für Hohnstein, bei dem Tobias Schulz die Verantwortung übernahm. Dass Schulz mit einem Huf wie ein Brauereipferd ausgestattet ist, ist hinlänglich bekannt, dass man damit auch Elfmeter verwandeln kann eher weniger. Genau das bewies Schulz allerdings, als er den Ball mit gefühlten 123 km/h in den linken Winkel jagte. Nach diesem Treffer schöpfte Hohnstein noch einmal Hoffnung, die Bad Schandauer doch noch ärgern zu können. Dieses Gefühl hielt allerdings nur bis zur 75. Minute. Wieder wurde von den Gästen ein langer Ball in die Spitze gespielt, diesmal konnte Wiesegarth seinem Bewacher enteilen und von der Strafraumgrenze trocken ins lange Eck einschieben. In der 77. Minute ereignete sich dann eine sehr unglückliche Szene, der Bad Schandauer Alrammo kommt im Zweikampf mit einem Hohnsteiner Verteidiger zu Fall und verletzt sich am Knie. Woraufhin er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden muss. Der Hohnsteiner SV wünscht an dieser Stelle gute Besserung und eine schnelle Genesung. Hohnstein bleibt trotz des erneuten Gegentreffers anzurechnen, dass sie keinesfalls aufsteckten und weiter versuchten eigene Treffer zu erzielen. Dies gelang dann auch in der 84. Minute als der eingewechselte Eric Richter nach schöner Vorlage von Christian Schneider zum 3:5 verkürzen sollte. Wieder ein kurzer Hoffnungsschimmer für die Hohnsteiner, doch wieder lief es wie in der restlichen Partie. Nach einem langen Ball in die Spitze war die Hohnsteiner Defensive erneut überfordert mit den schnellen Bad Schandauer Angreifern. Diesmal war Manuel Wende der Nutznießer, der im 1-gegen-1 den Ball Hohnsteiner Schlussmann vorbei in die Maschen legte. Doch damit war noch nicht genug, mit demselben Angriffsmuster legte Bad Schandau in der Schlussminute noch einmal nach. Diesmal setzte sich Kagerer über rechts durch und vollendete sein Solo zum 3:7 aus Hohnsteiner Sicht.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Hohnstein einen wirklich gebrauchten Tag erwischt hatte und über weite Strecken des Spiels unter seinen Möglichkeiten spielte. Die alte Fußballweisheit „ Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“ beschreibt den Hohnsteiner Auftritt an diesem Tag wohl am besten.
Für Hohnstein stehen nun noch drei Begegnungen bis zur Sommerpause an, diese sollte man nutzen um weiter zu punkten, damit zumindest der vierte Tabellenplatz gesichert werden kann. Erste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Bahratal.