08.10.16 Hohnsteiner SV – 1. FC Pirna 1. (Pokal) 2:4 (0:4)

Hohnstein, sieben Grad, leichter Regen…eigentlich perfekte Bedingungen für eine echte Pokalschlacht. Eben diese wollte Hohnstein gegen den klaren Favoriten 1. FC Pirna liefern, die immerhin als Tabellenführer der Kreisoberliga anreisten. Dabei hatte Hohnstein allerdings mit einigen personellen Sorgen auf Grund von Verletzungen und Urlaub zu kämpfen. Trotzdem wollte man sich gegen den Ligaprimus keinesfalls verstecken und das Heil in der Offensive suchen.
Diese Marschroute hätte auch fast zum Erfolg geführt, denn in den Anfangsminuten merkte man den Pirnaern sichtliche Probleme mit der aggressiven Spielweise der Hohnsteiner an. Daraus ergaben sich in der siebenten und zwölften Minute auch die ersten beiden dicken Möglichkeiten für die Hausherren. Beide Male tauchte Justin Pötschke allein vorm Schlussmann der Pirnaer auf. Beim ersten Versuch setzte er das Spielgerät allerdings knapp neben das Tor, im zweiten Versuch scheiterte er am herauseilenden Schlussmann. In der Folge kamen dann die Gäste immer besser ins Spiel und konnten über ihre schnellen Außenspieler immer wieder ihr gefährliches Passspiel aufziehen. Dadurch war Hohnstein nun fast gänzlich in der eigenen Hälfte gebunden und hatte sichtliche Mühe sich den Angriffen zu erwehren. So fiel dann auch in der 19. Minute die Führung für die Pirnaer, allerdings unter gütiger Mithilfe der Hohnsteiner. Nach dem sich Dominik Wein auf links durchsetzen konnte, zog er von halblinks einfach mal ab. Mit seinem Schuss traf er allerdings nur den Rücken eines Hohnsteiner Verteidigers und dies machte den Ball erst richtig gefährlich. Denn nun senkte sich der Ball als Bogenlampe ins lange Eck des Hohnsteiner Tores. In der Folge schien nun Hohnstein etwas den Faden verloren zu haben und so durften die Gäste bereits in der 22. Minute wieder jubeln. Diesmal konnte sich Wein über rechts bis auf die Grundlinie durchsetzen und den Ball scharf in die Mitte spielen. Dort war bereits Maximilian Oberländer eingelaufen, der das Spielgerät aus fünf Metern nur über die Linie drücken musste. Genau eine Minute später kam es dann für die Hausherren noch bitterer. Nachdem sich der Pirnaer Martin Franek an der Hohnsteiner Strafraumkante freispielen konnte, nahm er einfach mal Maß und setzte den Ball aus 17 Metern mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange obere Eck. Ein Treffer der Marke „Kann man mal so machen.“, hier mussten sich selbst einige Hohnsteiner Akteure beherrschen um nicht zu applaudieren. Somit hatte Pirna die Hohnsteiner binnen vier Minuten mehr als kalt erwischt und sich eine komfortable Führung herausgespielt. In der Folge fand Hohnstein wieder ein wenig Stabilität zurück und konnte sich den Pirnaer Angriffen besser erwehren. Trotzdem musste man in der 41. Minute noch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen. Diesmal konnte Daniel Rösner an der Strafraumgrenze nicht gestellt werden und so nahm der Pirnaer Maß und fand genau die Lücke zwischen zwei Spielern um den Ball ins rechte Toreck einzuschieben. Mit diesem deutlichen Rückstand ging es dann für die Hohnsteiner auch in die Pause. Hier gaben sich alle Akteure trotz des Rückstands optimistisch, um zumindest den Pirnaern in der zweiten Hälfte noch etwas das Leben schwer zu machen.
Mit Wiederanpfiff konnte man dann zwei Dinge feststellen. Zu einen merkte man den Pirnaern an, dass sie die komfortable Führung herunterspielen wollten. Aber auf der Gegenseite schien Hohnstein von einem neuen Kampfeswillen beflügelt zu sein. Denn mit Wiederanpfiff verteidigten die Hohnsteiner hinten mit allem was sie hatten und setzten nach vorn immer wieder gezielte Konter, gegen eine etwas überrascht wirkende Pirnaer Hintermannschaft. Durch diesen hohen Einsatz durften dann auch die Gäste das erste Mal in der 50. Minute jubeln. Nachdem sich Aleksandar Thomas im Sprint über die linke Seite durchsetzen konnte, legte er den Ball quer in die Mitte. Dort verpasste Justin Pötschke das Spielgerät knapp. Allerdings war am langen Pfosten auch Jens Heymann eingelaufen. Dieser schaffte es noch den Ball am Torhüter vorbeizulegen, ehe er vom Schlussmann etwas unsanft zu Fall gebracht wurde. Logische Konsequenz Elfmeter für Hohnstein. Diesem nahm sich Tobias Schulz an und verwandelte souverän flach ins linke untere Eck. Dieser Treffer schien den Hohnsteinern noch einmal etwas extra Luft zu geben und sie kamen weiter zu guten Möglichkeiten. Die nächste konnte dann Justin Pötschke in der 58. Minute nutzen. Wieder hatte sich Aleksandar Thomas über links durchgesetzt und diesmal fand sein Querpass in Pötschke seinen Abnehmer. Welcher überlegt aus 10 Metern einschieben konnte. Durch diesen weiteren Treffer schien die Partie noch einmal spannend zu werden. Und genau das bot sich den Zuschauern auch in der letzten halben Stunde. Ein munteres Spiel mit immer wieder spannenden Torszenen auf beiden Seiten und eine aufopferungsvoll kämpfende Hohnsteiner Mannschaft. Leider konnte keines der Teams eine der Möglichkeiten in etwas zählbares Umsetzen und so blieb es nach 90 Minuten beim 2:4 aus Hohnsteiner Sicht.
Über das ganze Spiel gesehen, geht der Sieg für die Gäste aus Pirna natürlich vollkommen in Ordnung. Wobei Hohnstein gerade in der zweiten Hälfte zeigte, dass man die Mannschaft nie Abschreiben sollte. Damit ist das Abenteuer Pokal für die Hohnsteiner schon nach einem Spiel wieder zu Ende. Dies bietet aber die Möglichkeit sich nun voll auf die Liga zu konzentrieren, denn dort hat man es bereits am nächsten Wochenende wieder mit dem 1. FC Pirna zu tun, diesmal allerdings mit der zweiten Mannschaft.