04.11.17 Hohnsteiner SV – SC Einheit Bahratal/Berggießhübel 0:3 (0:1)

Eigentlich sollte der Sieg der Hohnsteiner in Neustadt am vergangenen Wochenende wieder etwas Mut für die kommenden Aufgaben machen. Zumal der Gegner angesichts der Hohnsteiner Zweikampfführung im Vorfeld schon mit der Genfer Konvention drohte. Allerdings verflog dies unter Woche schnell, als sich die immer noch angespannte Personalsituation weiter verschärfte. Durch telefonische Abklappern aller möglichen Kandidaten und kurzfristiger Paniktransfers auf dem Spielermarkt, die selbst dem Hamburger SV Tränen in die Augen getrieben hätten, gelang es dann doch am Samstag elf Spieler aufzubieten. Wobei körperliche Fitness oder Gesundheit eher eine untergeordnete Rolle spielten.

Gegen den SC Einheit Bahratal/Berggießhübel, Absteiger aus der Kreisliga A, war schon im Vorfeld klar, dass mit dieser Rumpfelf nur mit viel Arbeit etwas Zählbares geholt werden kann. Trotzdem entwickelte sich von Beginn an, auch dank einer etwas wackligen Defensive der Gäste, eine muntere Partie, mit gefährlichen Szenen auf beiden Seiten. So hatten die Hohnsteiner in den ersten zehn Minuten sogar die besseren Möglichkeiten um in Führung zu gehen. Die Gäste auf der Gegenseite kamen erst in der 12. Minute zu ihrer ersten gefährlichen Torraumszene. Dabei scheiterte Sascha Kück allerdings im 1-gegen-1 am Hohnsteiner Schlussmann. Besser machten es die Gäste dann in der 17. Minute. Nach einer Kurzpassstafette durch den Hohnsteiner Strafraum, bei der die Hohnsteiner Defensive im wesentlichen Zuschauer war, hatte Domenik Zeibig den Ball am Fuß. Dieser ließ es sich dann aus sieben Metern nicht nehmen trocken und flach zur Führung für die Gäste zu verwandeln. Bis zur Pause ging die Partie dann munter zwischen den beiden Strafräumen hin und her. Dabei hatten auch die Hohnsteiner beste Möglichkeiten liegen, zumindest den Ausgleich zu erzielen. Symptomatisch für die „Durchschlagskraft“ der Hohnsteiner Offensive zurzeit, die 34. Minute. Nach einer Flanke von Maik Puttrich fällt Martin Eichler der Ball drei Meter vor dem Tor direkt vor die Füße. Aus der Entfernung wäre eigentlich alles möglich gewesen um ein Tor zu erzielen. Außer auf dem Ball zu verkannten und dem Gegner so die Möglichkeit zum Klären zu geben. Auch die Gäste aus Bahratal und Berggießhübel erspielten sich weiter gute Möglichkeiten, konnten aber ebenfalls keine davon in etwas Zählbares umsetzen. So ging es für die Hohnsteiner mit einem knappen Rückstand in die Pause. Nicht die schlechteste Voraussetzung um in der zweiten Hälfte noch einmal anzugreifen.

Allerdings erinnerte der Start in Hälfte zwei dann wieder an die Vorwoche in Neustadt. Den Hohnsteinern gelang es kaum sich aus der eigenen Hälfte zu befreien und die Gäste tauchten ein ums andere Mal gefährlich am Strafraum der Hausherren auf. Diesmal gelang es auch nicht den Angriffen dauerhaft Stand zu halten. In der 53. Minute kann Philipp Schulzek, beim Versuch der Hohnsteiner das Spiel aufzubauen, erobern und macht sich dann mit einem Solo auf den Weg in Richtung Hohnsteiner Kasten. Dort behält er dann auch gegen den herauseilenden Gorek im Hohnsteiner Kasten die Nerven und schiebt flach zum 2:0 aus Sicht der Gäste ein. Nun merkt man den Hohnsteinern langsam wieder an, dass sie besser in Spiel finden und in der Folge entwickelt sich langsam aber sich wieder eine ausgeglichene Partie. Doch wie schon in der ersten Hälfte kann Hohnstein selbst beste Chancen nicht nutzen, glücklicherweise gilt dies auch für die Gäste und so bleibt die Partie lange spannend. Allerdings wird es in der 68. Minute personell noch bitterer für Hohnstein, nach dem Uwe Hausdorf im Kopfballduell an seinem eigenen Mitspieler Daniel „Magnum“ Hanschmann abprallt und nicht mehr weiterspielen kann. Trotzdem wehren sich die Hohnsteiner in der Folge tapfer gegen die drohende Niederlage. Am Ende machen dann aber doch die Gäste den Sack zu, einen mustergültig ausgespielten Konter verwandelt Toni Rudolph in der 80. Minute zum 3:0 für die Gäste.

So steht Hohnstein nach 90 Minuten, trotz aufopferungsvoller Leistung mit leeren Händen da. Zum Glück steht ein spielfreies Wochenende an, dass eventuell dazu genutzt werden kann um die Personalnöte etwas zu minimieren. Weiter geht es dann in zwei Wochen auswärts beim FSV 1924 Bad Schandau.

Zum Abschluss noch einmal der Dank an die zahlreich angereisten Gästefans, die zum einen mit ihrem Bierkonsum für reichlich Umsatz sorgten. Zum anderen sogar noch Zeit hatten für die Hohnsteiner Eintrittsgeld einzusammeln, eine Sache die den Hohnsteinern übrigens schon sehr lange nicht mehr gelungen ist. Solche Auswärtsfans wünscht man sich und sind in Hohnstein immer gern gesehen.

P.S.: Ich hoffe ich konnte einige Tipps aus dem Fachgespräch „Spielberichte – besser mit oder ohne Bier?“ von einem Großen seiner Zunft umsetzen.