Nach einem vor allem über den Kampf errungenen Sieg gegen die zweite Mannschaft aus Reinhardtsdorf, hatte der Hohnsteiner SV am vergangenen Wochenende einen ganz anderen Gegner vor der Brust. Mit der TuS Einheit Wehlen reiste der derzeitige Tabellendritte nach Hohnstein, von dem die Hohnsteiner nach acht Spielen satte fünf Plätze trennen. Dadurch gingen die Hausherren natürlich entsprechend motiviert ins Spiel, wollte man doch beweisen, dass man sich zu Unrecht im Tabellenmittelfeld befindet.
In den Anfangsminuten agierten beide Mannschaften zumeist auf Augenhöhe und die wenigen Angriffsversuche wurden auf beiden Seiten durch die Abwehrreihen relativ schadlos vereitelt. In der Folge fand Hohnstein dann besser ins Spiel und band die Gäste zumeist in der eigenen Hälfte. Leider folgte dann in der 10. Minute wieder einer dieser kollektiven Aussetzer, wie sie in dieser jungen Saison schon so oft vorkamen. Nach einem Ballverlust der Hohnsteiner im Mittelfeld, schalteten die Wehlener schnell um. Dadurch konnte sich Riedel auf Seiten der Wehlener bis zur Hohnsteiner Grundlinie durchsetzen und von dort scharf in die Mitte spielen. Der Querpass fand den mitgelaufenen Weber, der in der Mitte seinen Bewachern enteilt war und er hatte aus sechs Metern keine Mühe den Ball über die Linie zu befördern. Damit hatten die Gäste gleich ihre Chance zur Führung genutzt. Dies schien nun aber die Hohnsteiner keineswegs zu hemmen sondern eher noch anzustacheln. Um dies vorweg zu nehmen, blieb der erste Torschuss auch der einzige in der kompletten ersten Halbzeit. Denn von nun an bestimmte nur noch Hohnstein das geschehen. Vor allem Aleksandar Thomas auf dem linken Flügel brachte dabei die Wehlener Defensive ein ums andere Mal in erhebliche Schwierigkeiten. So erarbeitet sich Hohnstein in regelmäßigen Abständen beste Tormöglichkeiten, allerdings bleibt es dasselbe Lied wie schon die gesamte Saison, trotz bester Möglichkeiten münzt man diese nicht in Tore um. Die besten Möglichkeiten hatten dabei Tobias Schulz mit einem Freistoß in der 18. Minute. Diesen zog er mit viel Wucht aufs kurze Eck, wodurch der Wehlener Keeper den Ball nur prallen lassen konnte. Hier stand eigentlich Felix Nowak goldrichtig, scheiterte aber aus Nahdistanz im ersten Versuch am liegenden Wehlener Schlussmann und im zweiten Versuch an einem auf der Linie stehenden Wehlener. Von dort prallte der Ball zurück zu Peter Mattusch, der den Ball aus 16 Metern aber über das Tor setzte. Gleich drei Minuten später die nächste dicke Chance für Hohnstein. Nach einem abgewehrten Eckball nahm Uwe Hausdorf mit einem Volleyschuss von der Strafraumkante Maß auf das Kreuzeck. Der an diesem Tag glänzend aufgelegte Schlussmann der Wehlener wischte den Ball allerdings noch über die Latte. Auch in der Folge hielt Hohnstein den Druck aufrecht und so gab es in der 28. Minute die nächste gute Chance. Nach einem Querpass von Aleksandar Thomas vor das Wehlener Tor, verpasste erst Christian Schneider den Ball, allerdings war auch Felix Nowak eingelaufen und versuchte sich mit einem Torabschluss, traf aber symptomatischer Weise nur Christian Schneider auf der Torlinie. In der 32. Minute durfte sich dann der nächste Hohnsteiner versuchen. Wiederum nach einem Querpass von Aleksandar Thomas fand sich nun Martin Eichler völlig frei vor dem Wehlener Kasten, doch auch ihm versagten die Nerven und so setzte er den Ball aus 8 Metern neben das Tor. Damit war mit dem lustigen Scheibenschießen allerdings noch lange nicht Schluss. In der 36. Minute setzte Christian Schneider nach einer Flanke von links noch einen Kopfball ans Lattenkreuz und kurz vor der Pause scheiterte Aleksandar Thomas noch einmal mit einem Schuss am Wehlener Schlussmann. Alles in allem konnten sich die Gäste aus Wehlen schon zur Pause bei den Hohnsteinern bedanken, dass sie immer noch in Führung lagen.
Für die zweite Hälfte hatten sich die Hohnsteiner viel vorgenommen, vor allem nun endlich ihre Chancen in Tore umzuwandeln. Allerdings schien man mit Wiederanpfiff noch nicht wieder vollständig auf dem Platz zu stehen. Denn aus dem Hohnsteiner Anstoß resultierte kurioserweise ein Einwurf für Wehlen. Diesen führten die Gäste schnell aus und spielten den Ball zum in der Halbzeit eingewechselten Spielertrainer Schwefel. Dieser fand sich völlig blank rechts vorm Hohnsteiner Strafraum und hatte Zeit zu einem Kunstschuss anzusetzen, indem er den Ball mit viel Gefühl über den zu weit vorn stehenden Gorek im Hohnsteiner Kasten, ins linke Kreuzeck hoch. Dies bedeutet das zweite Tor mit dem zweiten Torschuss, so etwas nennt man wohl Effizienz und genau diese fehlt den Hohnsteinern zurzeit. Was man der Mannschaft anrechnen muss, auch nach dem zweiten Gegentreffer gab sie sich nicht auf und drängte weiter auf ein eigenes Tor. Allerdings mit genauso viel Erfolg wie in der ersten Hälfte. Wieder erspielte man sich beste Möglichkeiten und wieder kam nichts zählbares dabei heraus, außer dass sich der Wehlener Schlussmann ein ums andere Mal auszeichnen konnte. Die beste Möglichkeit um den Rückstand zu verkürzen hatte dabei Tobias Schulz. Nach einem klaren Foul an Aleksandar Thomas im Wehlener Strafraum entschied der Schiedsrichter folgerichtig auf Strafstoß für Hohnstein. Zwar zielte Schulz flach auf das linke untere Toreck, doch auch hier war Schnepp im Wehlener Tor wieder zu Stelle und konnte den Ball klären. Damit schien das Wehlener Tor endgültig wie vernagelt. Die liegengelassenen Chancen hatten sich dann in der 66. Minute endgültig rächen können, als der Wehlener Weber nach einem Konter frei vor dem Hohnsteiner Tor auftauchte. Allerdings scheiterte er im 1-gegen-1 an Gorek im Hohnsteiner Kasten. Übrigens der erste Torschuss an diesem Tag, der für die Gäste kein Tor einbrachte. Hohnstein hingegen mühte sich weiter und wurde in der 74. Minute endlich durch Aleksandar Thomas belohnt. Nach einer verunglückten Flanke der Hohnsteiner machte sich der Wehlener Torwart in der Mitte schon bereit den Ball aufzunehmen. Doch plötzlich schoss der Hohnsteiner Angreifer von links dazwischen und konnte ihm den Ball noch vor den Händen wegspitzeln, um dann ins leere Tor einzuschieben. Nun blieben Hohnstein noch 15 Minuten um das Ergebnis doch noch gerade zu rücken. Die Hausherren warfen nun alles nach vorn und stellenweise glich das Spiel einer Belagerungssituation des Wehlener Strafraums. Wodurch sich die Gäste fast nur noch auf das Rausschlagen der Bälle konzentrierten. In der 84. Minute war es dann für die Hohnsteiner endlich soweit. Unter gütiger Mithilfe eines Wehlener Verteidigers krönte Aleksandar Thomas seine Leistung an diesem Tag. Denn ebenjener Verteidiger beförderte eine Flanke des Hohnsteiner Angreifers unhaltbar in die Maschen und zum Ausgleich für die Hohnsteiner. In den verbliebenen sechs Minuten wollte Hohnstein das Spiel nun endgültig drehen und hatte auch fast minütlich die Chance dazu. Doch nun schlich sich wieder die Harmlosigkeit in den Hohnsteiner Angriff ein. Mit gefühlten 50 Schüssen auf das Wehlener Tor traf man eigentlich alles, nur eben nicht ins Tor. So stand für die Hohnsteiner am Ende ein, zwar auf dem Papier, sehr achtbares Unentschieden gegen den Tabellendritten zu Buche. Vom Spielverlauf her waren aber alle enttäuscht, denn so viele Chancen wie an diesem Tag hatte man sich in dieser Saison noch nicht erspielt. Leider vermisste man bis zum Schluss sich dafür zu belohnen.
Nichtsdestotrotz hat man gezeigt, dass man immer in der Lage ist ein Spiel zu drehen und sich vor vermeintlich besseren Mannschaften nicht verstecken muss. Nur die Sache mit der Chancenverwertung sollte endlich mal klappen. Die nächste Chance den Knoten zum Platzen zu bringen bietet sich am nächsten Wochenende, wenn man beim Tabellennachbarn in Bad Schandau antritt.