Nach der Nullnummer in der Vorwoche beim Aufsteiger Aufbau Pirna-Copitz, sollten beim ersten Heimspiel der Saison endlich wieder Tore fallen. Zu Gast in Hohnstein war dafür die Spielgemeinschaft aus Stolpen und Neustadt, die ihren Auftakt souverän mit 3:0 gewonnen hatten.
Dabei begann das Spiel allerdings wenig vertrauenserweckend für die Hohnsteiner. Gerade in den ersten 20 Minuten wirkte das Hohnsteiner Spiel eher verkrampft und wenig strukturiert. Aus diesem Grund häuften sich in den Reihen der Hausherren immer wieder Fehlpässe oder Unkonzentriertheiten im Spielaufbau. Dies wussten die Gäste sehr gut zu nutzen und starteten immer wieder gefährliche Angriffe auf das Hohnsteiner Tor, konnten aber noch kein Kapital daraus schlagen. Außerdem wurde die Partie von Beginn an körperlich sehr intensiv geführt, wodurch viele Freistöße kaum einen kontrollierten Spielfluss zuließen. Die beste Möglichkeit für die Gäste hatte in dieser Anfangsphase Oliver Rothe. Nach einem Angriff über die linke Hohnsteiner Seite konnte Paul Boden den Ball in die Mitte bringen und fand den freistehenden Stolpener Angreifer. In Höhe des Elfmeterpunktes nahm er den Ball gut mit der Brust mit und ging dann einige Schritte in Richtung kurzer Pfosten. Seinen wuchtigen Schuss aus sieben Metern konnte Gorek im Hohnsteiner Kasten, der geschickt den Winkel verkürzte, allerdings mit der Brust abwehren. Nun schien Hohnstein langsam besser ins Spiel zu finden und konnte selbst erste vielversprechende Angriffe in Richtung Stolpener Tor starten. Allerdings blieb das gleiche Problem wie in der Vorwoche, die Offensivaktionen waren zumeist zu überhastet oder ungenau. Immerhin sahen die Zuschauer nun ein offenes Spiel, das immer wieder zwischen den beiden Strafräumen hin und her wogte. In der 32. Minute ergab sich auch die erste richtig gute Möglichkeit für Hohnstein an diesem Tag. Nach einem langen Abschlag verschätzte sich die Stolpener Defensive, bei tief stehender Sonne, bei diesem hohen Ball und so lief Stev Eckardt mutterseelenallein auf den Stolpener Kasten zu. Sein Versuch einen Heber anzusetzen missglückte allerdings und so war der Ball kein Problem für Grützner im Stolpener Tor. Nun hatte Hohnstein aber endgültig die Oberhand gewonnen und drängte die Gäste zumeist in die eigene Hälfte. Eine Minute vor dem Pausentee dann wieder die Chance zur Führung für Hohnstein. Auf der rechten Seite kam Matti Rothe an den Ball und zog mit Tempo und dem Spielgerät am Fuß in den Strafraum der Gäste. Sein Gegenspieler konnte dabei nicht mithalten und ihn nur unsanft zu Fall bringen. Die logische Konsequenz, Strafstoß für Hohnstein. Martin Eichler, der Hohnsteiner Schütze vom Dienst, legte sich den fälligen Ball bereit. Bei der Ausführung schienen ihm allerdings die Nerven zu versagen, seinen halbhoch und etwas zu lasch geschossenen Ball konnte Grützner im Stolpener Kasten parieren. Beim zurückspringen Ball reagierte ebenfalls ein Stolpener am schnellsten und drosch den Ball kompromisslos über die Querlatte.
Damit ging es mit einem torlosen Remis in die Pause und die eigentlich recht treffsichere Hohnsteiner Defensive hatte es geschafft seit nunmehr 135 Minuten ohne eigenen Treffer zu bleiben. Dies wollten die Hausherren natürlich in der zweiten Hälfte ändern. Von Beginn an übernahm Hohnstein das Heft der Handlung und setzte die Gäste immer wieder unter Druck. Nur ein Treffer wollte trotz einiger guter Möglichkeiten nicht gelingen. Das optische Übergewicht der Hohnsteiner verstärkte sich noch als in der 53. Minute ein Spieler der Stolpener nach einer Grätsche von hinten kurz hinter der Mittellinie mit Gelb/Rot vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Die Hausherren schnürten die Stolpener nun immer weiter ein, lies aber weiterhin beste Chancen liegen. Dass sich so etwas in der Regel rächt, zeigte sich dann in der 63. Minute. Nach einem Stolpener Entlastungsangriff drang Paul Boden mit dem Ball am Fuß in den Hohnsteiner Strafraum ein und konnte von der Defensive der Hohnsteiner nur durch ein Foul gestoppt werden. Die logische Konsequenz Elfmeter für Stolpen. Zum Glück zielte aber Rene Füssel auf Seiten der Stolpener etwas zu genau und setzte den Strafstoß knapp neben das rechte Kreuzeck. So blieb es weiter beim torlosen Unentschieden. In der 75. Minute schwächte sich dann Hohnstein selbst, beziehungsweise half der Schiedsrichter erheblich dabei mit. Nachdem Stev Eckardt zentral von dem Gästestrafraum freigespielt wurde, setzte er aus gut 20 Metern zum Schuss an. Ein Stolpener Spieler versuchte noch zu klären und so trafen sich beide Spieler etwas unglücklich. Zur Überraschung der Hausherren entschied der Schiedsrichter bei dieser Aktion allerdings auf Freistoß für Stolpen und Gelb/Rot für den Hohnsteiner Angreifer. Wie er zu dieser exklusiven Meinung kam, war allerdings trotz heftiger Proteste nicht zu klären. Damit war das Gleichgewicht wieder hergestellt und beide Mannschaften mussten die Schlussviertelstunde mit einem Mann weniger bestreiten. Trotz dieser Schwächung behielt Hohnstein die Oberhand. In der 79. Minute dann wieder eine Großchance für Hohnstein. Nach einer scharfen Flanke von Tobias Schulz von der rechten Seite, warf sich Matti Rothe in Höhe des Elfmeterpunktes in den Ball. Seinen wuchtigen Flugkopfball konnte der Stolpener Schlussmann allerdings mit einer sehenswerten Parade über die Latte lenken. Noch schlimmer kam es in der 83. Minute, als sich die Hausherren quasi selbst schlugen. Nach einem abgefangenen Angriff durch die Hohnsteiner wurde der Ball in Höhe der Mittellinie bei einem Pressschlag vertändelt. Das Spielgerät trudelte dabei in die Hälfte der Hohnsteiner, wo Paul Boden auf Seiten der Stolpener am schnellsten reagierte. Er schnappte sich kurz hinter der Mittellinie den Ball und marschierte mutterseelenallein auf den Hohnsteiner Kasten zu. An der Strafraumgrenze umspielte er dann mit viel Tempo den herausgeeilten Gorek und schob aus elf Metern locker in das leere Gehäuse zur Führung für Stolpen ein. In den letzten zehn Minuten warf Hohnstein nun noch einmal alles nach vorn, um zumindest einen Punkt zu sichern. Doch es war wieder das alte Lied, bis zu Strafraum wurde gut kombiniert, dann wurde aber entweder zu ungenau oder zu überhastet abgeschlossen. In der vierten Minute der Nachspielzeit rückte sich dann noch einmal der Schiedsrichter ins Zentrum des Geschehens, als er nach einer Grätsche von hinten den nächsten Stolpener, diesmal mit glatt Rot, des Feldes verwies. Kurz darauf war Schluss und die Gäste feierten einen knappen Auswärtssieg. Damit ging auch das zweite Saisonspiel für die Hohnsteiner ohne eigenen Treffer zu Ende und man musste sich fragen warum man ein Spiel was man über weite Strecken im Griff hatte trotzdem verlor. So steht man nach zwei Spieltagen mit null Toren und nur einem Punkt mit fast leeren Händen da. Zumindest der sehr diffus pfeifende Schiri kam an diesem Tag auf seine Kosten, mit 7 gelben, 2 gelb/roten und einer roten Karte, sowie zwei Strafstößen, zog er das Unverständnis von beiden Mannschaften auf sich.
Nun steht für die Hohnsteiner erst einmal ein spielfreies Wochenende an, ehe es in zwei Wochen zum ungeschlagenen Tabellenführer nach Saupsdorf geht. Dort sollte der Knoten in der Offensive endlich platzen, da man sonst große Probleme haben sollte gegen die sehr offensivstarken Saupsdorfer zu bestehen.