Es ist Mitte November, leichte Sturmböen liegen an, es regnet und die Temperaturen liegen unter 10 Grad. Dies sind immer wieder eindeutige Indizien dafür, dass der Hohnsteiner SV bei der zweiten Mannschaft der SG Schönfeld antreten muss. Gerüchten zufolge gibt es Spieler in den Hohnsteiner Reihen, die noch nie bei Sonnenschein in Schönfeld waren.
Aber nun zum Spiel, die Vorzeichen waren klar. Die Hohnsteiner wollten ihre gute Serie von fünf Spielen ohne Niederlage weiter ausbauen, um in Hinblick auf die nahende Winterpause im oberen Tabellendrittel zu überwintern. Genau dies schien bei allen Spielern auch angekommen zu sein und so legten die Hohnsteiner von Beginn an los wie die Feuerwehr, wodurch die Hausherren in den Anfangsminuten kaum die Mittellinie überqueren konnten. Dieser druckvolle Start wurde in der siebten Minute auch sofort belohnt. Nachdem Christian Schneider mit dem Rücken zum Tor, in Höhe des gegnerischen Sechszehners angespielt wurde, behauptete er sich gegen seinen Gegenspieler und hatte das Auge für seinen Mitspieler. So legte er den Ball flach zurück auf Fabian Lenz, der aus etwa 18 Metern punktgenau zielte und den Ball mit einem schönen Schuss erst durch die Beine eines Schönfelder Verteidigers schoss, ehe der Ball im linken Toreck zur Führung für Hohnstein einschlug. Man merkte Hohnstein an, das sie sofort nachlegen wollten und deswegen weiter munter nach vorn spielten. So konnte sich Aleksandar Thomas in der 11. Minute mit einem schönen Solo über die rechte durchsetzen und den Ball scharf und flach in die Mitte bringen. Dort versuchte der Schlussmann der Schönfelder den Ball abzuwehren, bekam das Spielgerät allerdings nicht unter Kontrolle. Dies schien Christian Schneider geahnt zu haben, reagierte am schnellsten und hatte kaum Mühe den Ball aus Nahdistanz im fast leeren Tor unterzubringen. Damit hatte Hohnstein noch bevor die Anfangsviertelstunde um war, gezeigt wo die Reise an diesem Tag hingehen sollte. Auch in der Folge blieb Hohnstein die spielbestimmende Mannschaft und schnürte die Schönfelder zumeist in der eigenen Hälfte ein. Allerdings mangelte es trotz immer gut herausgespielter Möglichkeiten nun wieder an der Genauigkeit im Abschluss. So scheiterten die Hohnsteiner Angriffe entweder am Schlussmann der Hausherren oder wurden neben das Gehäuse gesetzt. Die beste Möglichkeit in dieser Phase hatte dabei Aleksandar Thomas der im 1-gegen-1 aus spitzem Winkel den kürzeren gegen den Schönfelder Schlussmann zog. Die Hausherren, bis dato zumeist mit der Defensive beschäftigt, kamen in der 36. Minute zu ihrem ersten gefährlichen Torabschluss. Doch Gorek im Hohnsteiner Kasten konnte den satten Schuss von Habermann aus gut 20 Metern über die Querlatte lenken. Die letzten Minuten der ersten Hälfte verliefen dann wie weite Strecken des Spiels, Hohnstein dominierte den Gegner, schaffte es allerdings weiterhin nicht, dies auch in Tore umzusetzen. So ging es mit einer relativ beruhigenden Führung zum Pausentee. Hier wurde sich nochmals eingeschworen, noch den einen oder anderen Treffer nachzulegen, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Die zweite Hälfte gestaltete sich dann ähnlich wie die Erste, Hohnstein bestimmte zumeist das Geschehen, lies allerdings weiterhin gute Möglichkeiten liegen und mit zunehmender Spielzeit immer mehr die Zügel schleifen. So tauchte man zwar in regelmäßigen Abständen gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf, gerade Aleksandar Thomas konnte dabei immer wieder Akzente setzen, aber man hatte durch eine etwas leichtfertige Spielweise auch zunehmende Problem die tapfer kämpfenden Schönfelder vom eigenen Tor fernzuhalten. Glücklicherweise blieben die Hausherren aber zumeist harmlos in ihren Angriffsversuchen, wodurch kaum Torgefahr aufkam. Hohnstein auf der Gegenseite konnte sich über die beiden Außen Peter Mattusch und Aleksandar Thomas bis in den Strafraum der Schönfelder kombinieren, wo dann im Abschluss aber zumeist die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Selbst die eine oder andere 1-gegen-1-Situation wurde zumeist fahrlässig liegengelassen. So kam Schönfeld in der 55. Minute zur eigenen ersten Chance in der zweiten Hälfte. Nach einem Freistoß von der rechten Seite konnte Gorek allerdings am Fünfmeterraum mit dem Fuß vor den herannahenden Schönfelder Angreifern klären. In der Folge verflachte das Spiel etwas, Hohnstein blieb weiterhin spielbestimmenden, Schönfeld kämpfte wacker weiter um einen Anschlusstreffer zu erzielen, blieb in seinen Angriffsbemühungen aber zumeist äußerst harmlos. In der 71. Minute kam dann Eric Richter für Christian Schneider in die Partie und brachte noch einmal etwas Schwung in die Hohnsteiner Angriffsbemühungen. Als er dann in 77. Minute zu einem Freistoß zentral vor dem Strafraum der Schönfelder antrat, gab es ein kleines Kuriosum. Nicht nur das der Torhüter der Hausherren gleich acht Spieler in die Mauer berief, auch die anderen beiden verblieben Feldspieler hielten sich im eigenen Strafraum auf. Das nennt man wohl Igel-Taktik. Trotzdem ließ sich Richter davon nicht beirren, zielte bei seinem Freistoß aber etwas zu genau und setzte das Leder aus knapp 20 Metern knapp neben Pfosten. In der 83. Minute war es abermals Richter, der einen weiteren Treffer für Hohnstein auf dem Fuß hatte. Nachdem er seinen Gegenspieler abwimmeln konnte, lief er allein auf das Tor der Hausherren zu und setzte zu einem Heber an. Dieser hätte unter normalen Umständen wahrscheinlich auch seinen Weg ins Tor gefunden. Doch hier kam den Hausherren der Wind zu Hilfe wodurch der Ball neben das Tor „geweht“ wurde. Kurz darauf war schon wieder ein Hohnsteiner frei durch, diesmal wurde Peter Mattusch schön freigespielt. Leider setzte er seinen Flachschuss aus 8 Metern knapp neben den kurzen Pfosten. Auf der Gegenseite setzte Schönfeld noch einmal zu einem letzten Versuch an, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Nach einem Ballverlust der Hohnsteiner im Mittelfeld liefen gleich vier Schönfelder einen Angriff gegen die Hohnsteiner Defensive. Dabei wurde in halbrechter Position an der Strafraumgrenze Habermann freigespielt, der den Ball, in leicht abseitsverdächtiger Position mitnehmen konnte und aus 11 Metern mit einem satten Schuss abschloss. Diesen Ball konnte Gorek mit einer schönen Parade fast entschärfen, leider segelte der Ball aber von der Hand des Hohnsteiner Schlussmanns in hohem Bogen in Richtung langer Torecke. Wo er knapp vor der Torlinie aufsprang um dann doch noch seinen Weg in den Hohnsteiner Kasten zu springen. Nun bekam Schönfeld noch einmal eine zweite Luft, Hohnstein schien nun aber wieder konzentrierter, wodurch die letzten Minuten unbeschadet überstanden wurden. Wodurch die Serie weiter ausgebaut werden konnte, leider mit einem Ergebnis, dass knapper klingt als das Spiel tatsächlich war. Nichtsdestotrotz klettert Hohnstein mit diesem Sieg weiter in der Tabelle und befindet sich nun auf dem fünften Tabellenplatz. Am nächsten Sonntag steht nun das letzte Spiel der Hinrunde für die Hohnsteiner an. Dabei geht es wieder auswärts gegen die zweite Mannschaft des SSV Langburkersdorf. Mit einem erneuten Sieg in diesem Spiel könnten die Hohnsteiner ihren etwas suboptimalen Saisonstart fast wieder vergessen machen und im oberen Tabellendrittel überwintern.