30.10.15 FSV 1924 Bad Schandau 1. – Hohnsteiner SV 1:2 (1:1)

Nach einem etwas unbefriedigenden Unentschieden gegen TuS Einheit Wehlen in der Vorwoche, reisten die Hohnsteiner am gestrigen Samstag zum Tabellennachbarn aus Bad Schandau. Hatte man in der Vorwoche noch 16 Spieler zur Verfügung, hatte das Personalkarusell in dieser Woche wieder ordentlich rotiert und so traten nur 12 Hohnsteiner die Reise nach Bad Schandau an. Nichtsdestotrotz sollten gegen Bad Schandau die nächsten drei Punkte mit nach Hohnstein genommen werden, auch um in der Tabelle weiter nach oben zu klettern und den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren.
So ging Hohnstein von Beginn an druckvoll zu Werke und spielte bei besten Fußballwetter munter nach vorn. Gerade über die beiden Außen Peter Mattusch und Aleksandar Thomas konnte man sich immer wieder gefährlich vor das Tor der Hausherren kombinieren. Eine solche Kombination wurde dann auch in der 14. Minute zum ersten Torerfolg genutzt. Nachdem sich Peter Mattusch über links in den Strafraum der Schandauer durchsetzen konnte, hatte er noch das Auge für den ebenfalls eingelaufenen Eric Richter. Diesen bediente er mit einem mustergültigen Flachpass und der Hohnsteiner Angreifer ließ sich nicht zweimal bitte und schob aus zehn Metern flach ins lange Eck zur Hohnsteiner Führung ein. Der FSV Bad Schandau auf der Gegenseite versuchte sich zumeist mit langen Bällen in die Spitze, die aber trotz tiefstehender Sonne immer wieder gut von der Hohnsteiner Defensive verteidigt werden konnten. Nach der frühen Führung blieb Hohnstein weiter am Drücker und erspielte sich Chance um Chance. Leider mit derselben Ausbeute wie in den Vorwochen. So kam Eric Richter beispielsweise in der 19. Minute nach einer Flanke von Aleksandar Thomas frei zu Kopfball setzte den Ball aus sieben Metern aber über das Tor. Auf der Gegenseite sorgte Bad Schandau für den ersten Aufreger. Nach einem langen Ball in die Spitze lief der Ex-Hohnsteiner Manuel Wende allein auf den Hohnsteiner Kasten zu, umkurvte Gorek im Hohnsteiner Kasten und schob dann ins leere Tor ein. Zum Glück für Hohnstein entschied Schiedsrichter Haufe aber auf Abseits und so blieben die Gäste weiter in Führung. In der 25. Minute dann wieder eine Großchance für Hohnstein, nach schönem Kurzpassspiel tauchte Martin Eichler frei vorm Tor der Hausherren auf, überlegte in dieser Situation aber zu lange und vertändelte den Ball. Vier Minuten später eine ähnliche Situation, diesmal konnte sich Aleksandar Thomas in den Strafraum der Schandauer durchsetzen. Doch auch er traf in dieser Situation die falsche Entscheidung und verlor den Ball beim Versuch am Schlussmann der Schandauer vorbeizugehen. Diese fahrlässige Chancenauswertung hätte sich dann in der 32. Minute fast gerächt. Wieder nach einem langen Ball in die Spitze, tauchte Herzog für die Schandauer allein vor Gorek im Hohnsteiner Kasten auf, auch er konnte ihn umkurven. Seinen Schuss klärte der gut mitgelaufene Andre Rothe zum Glück für die Hohnsteiner auf der Linie. In den letzten zehn Minuten vor der Pause, versuchte Hohnstein noch einmal die Führung aufzubauen, scheiterte aber wie so oft an der eigenen Abschlussschwäche. So hatte zum Beispiel Eric Richter noch eine gute Möglichkeit per Kopf und auch Jens Heymann setzte einen Schuss aus 16 Metern knapp neben das Tor. Hatte Hohnstein bei den zwei vorangegangenen gefährlichen Angriffen der Schandauer noch Glück gehabt, rächten sich nun die ausgelassenen Chancen in der 44. Minute. Wiederum gab es einen langen Ball in die Spitze, diesmal verschätzte sich die Hohnsteiner Defensive und so war Manuel Wende frei durch. Mit hohem Tempo ging er am Hohnsteiner Schlussmann vorbei und schob dann seelenruhig zum Ausgleich ein. Mit diesem für Hohnstein sehr enttäuschenden Unentschieden ging es dann zum Pausentee. Hier schwor sich die Mannschaft noch einmal ein und wollte in der zweiten Hälfte das Spiel endlich für sich entscheiden.
Waren die ersten 45. Minuten noch ein relativ normales Fußballspiel, hätte man in den zweiten 45 Minuten eine Warnung für Herzpatienten aussprechen müssen. Zunächst begann das Spiel ruhig und Hohnstein setzte die Schandauer wie schon in der ersten Hälfte weiter unter Druck, lies aber immer wieder gute Chancen zur erneuten Führung liegen. Exemplarisch dafür die 55. Minute, als sich Aleksandar Thomas sehenswert über rechts in den Strafraum durchsetzte und aus 8 Metern zum Torabschluss ansetzte. Der Ball strich zwar knapp am langen Pfosten vorbei, allerdings befand sich Eric Richter in dieser Szene völlig ungedeckt am Elfmeterpunkt, so dass ein Querpass vielleicht die bessere Alternative gewesen wäre. So blieb es weiterhin beim Unentschieden. Die Vielzahl der liegengelassenen Chancen hätte sich dann in der 60. Minute endgültig rächen können, als Bad Schandau seinen ersten wirklichen Angriff in der zweiten Hälfte vortrug. Nachdem der Schandauer Wiesegarth im Mittelfeld den Ball erobern konnte, hatte er das Auge und das nötige Gefühl im Fuß um den Ball genau in den Lauf des gestarteten Förster über die Hohnsteiner Abwehrreihe zu heben. Mit seinem Schuss traf dieser aber nur den herauseilenden Gorek, ehe er selbst ebenfalls noch gegen den Hohnsteiner Schlussmann prallte. Glücklicherweise konnte es nach einer kurzen Behandlungspause aber weitergehen. Nun war Hohnstein wieder am Drücker und man spürte vor allem den Willen der Gäste das Spiel gewinnen zu wollen. Dies sollte dann in der 68. Minute belohnt werden. Als nach einem Eckball der Torabschluss der Hohnsteiner nur den Pfosten traf, nutzte ein Schandauer das Gewirr im eigenen Strafraum um den Ball mit der Hand ins Toraus zu befördern. Dabei befand er sich allerdings genau im Blickfeld des Schiedsrichters, der folgerichtig auf Elfmeter für Hohnstein entschied. Dem fälligen Strafstoß nahm sich Kapitän Martin Eichler an und verwandelte abgeklärt und souverän flach ins rechte Toreck. Damit hatte Hohnstein die Führung wiederhergestellt und wähnte sich nun auf der Siegerstraße. Dieses Gefühl währte allerdings nicht lange. In der 72. Minute kam wieder Wiesegarth für die Schandauer im Mittelfeld an den Ball und wieder schaffte er es den Ball in den Lauf des gestarteten Förster zu heben. Doch auch diesmal war beim Schlussmann der Hohnsteiner Endstation. Den Versuch des Schandauer Angreifers den Ball flach einzuschieben, konnte er mit der linken Fußspitze vereiteln. Auf der Gegenseite ließen die Hohnsteiner wieder einmal selbst beste Möglichkeiten liegen. So traf Eric Richter in der 74.Minute einen verunglückten Befreiungsschlag des Schandauer Schlussmanns nicht richtig und setzte den Ball neben das (fast) leere Tor. In der Schlussviertelstunde warf nun Bad Schandau noch einmal alles nach vorn, um doch noch einen Punkt zu behalten. Kräftig unterstützt wurden sie dabei vom Schiedsrichter, der anscheinend ebenfalls der Meinung war, dass ein Unentschieden vielleicht besser wäre. So konnte man eigentlich bei jedem Körperkontakt der Hohnsteiner davon ausgehen, dass man die Pfeife des Schiedsrichters hörte und es Freistoß für die Hausherren gab. Damit konnte sich Hohnstein kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien und stemmte sich nun mit Mann und Maus gegen die Schandauer Angriffe und den Unparteiischen. Dadurch überschlugen sich nun die Ereignisse im und um den Hohnsteiner Strafraum. Zuerst tauchte nach einem Freistoß der Schandauer Alrammo völlig frei an Strafraumkante vor dem Hohnsteiner Tor auf. Seinen Schuss aus 14 Metern konnte Gorek allerdings zum Einwurf abwehren. Aus diesem Einwurf entstand dann ein Eckball für Bad Schandau, dieser wurde auf den langen Pfosten getreten, wo Manuel Wende zum Kopfball hochstieg. Diesen auf die lange Ecke gezogenen Ball konnte allerdings der auf der Linie postierte Tobias Schulz zum Glück für die Hohnsteiner abwehren. Doch damit war noch lange nicht Schluss, drei Minuten später kam Wiesegarth an der Strafraumgrenze der Hohnsteiner zum Torabschluss doch diesen Ball konnte Andre Rothe mit vollem Körpereinsatz zur Ecke abwehren, in dem er sich in den Ball warf. In der 90. Minute rückte sich dann der Schiedsrichter wieder einmal in den Fokus des Geschehens. Nach einem Freistoß für die Schandauer an der Mittellinie ging Gebauer im Hohnsteiner Strafraum zu Boden, nachdem er vom Hohnsteiner Kapitän Eichler leicht gehalten wurde. Für den Schiedsrichter eine eindeutige Sache, für alle anderen ein Elfmeter der Marke „Kann man geben, muss man aber nicht.“. Doch damit nicht genug, denn zur Überraschung aller schickte Schiedsrichter Haufe den Hohnsteiner Kapitän auch noch mit Gelb/Rot vom Feld. Nun stand die Hohnsteiner Führung auf Messers Schneide. Nach einigen Diskussionen legte sich Förster den Ball zum Strafstoß zurecht um für die Hausherren doch noch ein Unentschieden zu sichern. Doch dabei hatte er die Rechnung ohne Gorek im Hohnsteiner Kasten gemacht. Seinen platziert aber etwas zu schwach getretenen Elfmeter konnte der Hohnsteiner Schlussmann zum Jubel aller anwesenden Hohnsteiner abwehren. Nun hätte es für Hohnstein eigentlich schon ein Happyend geben können, doch wieder hatten die Hohnsteiner die Rechnung ohne den Schiedsrichter gemacht, der kurz darauf eine Nachspielzeit von unglaublichen fünf Minuten anzeigte. Diese hatte Hohnstein nun mit einem Mann weniger zu bestehen. Und auch diese sollte es nochmal in sich haben. Bad Schandau gab nun endgültig die Defensive auf und warf alles nach vor. Hohnstein auf der Gegenseite konnte sich kaum nennenswert vom eigenen Sechszehner entfernen. Zum Glück für die Hohnsteiner blieben die vorgetragenen Angriffe der Hausherren aber alle zu ungenau. In der 94. Minute schaltete sich nochmals der Schiedsrichter in das Geschehen ein. Nach einem Allerweltsfoul im Halbfeld entschied er nicht nur für Freistoß für Bad Schandau sondern zur Verwunderung aller auch noch auf Gelb für den Foulenden Matti Rothe. Da es auch für ihn schon die zweite Karte im Spiel im war, musste nun der nächste Hohnsteiner frühzeitig duschen gehen. Nun hieß es für die Hohnsteiner als mit 9 Mann die knappe Führung zu verteidigen. Dies wurde übrigens durch den Unparteiischen nochmals erschwert, als er die eh schon lange Verlängerung nochmals um zwei Minuten erhöhte. Doch auch dies konnte Hohnstein an diesem Tag nicht schlagen und so feierte man nach unglaublichen 97 Minuten in denen genug Stoff für drei Spiele vorhanden war einen vor allem durch unbändigen Willen und Moral erzielten Auswärtssieg.
Dieser muss nun zwingend in das kommende Duell übernommen werden, da man auch dank des Schiedsrichters nicht nur auf die zwei mit Gelb/Rot gesperrten Spieler verzichten muss, sondern auch noch zwei weitere Spieler ihre fünfte gelbe Karte sahen und ebenfalls in der nächsten Woche fehlen werden.