26.11.16 Hohnsteiner SV – FSV 1924 Bad Schandau 7:1 (3:1)

Man hätte es für das Filmset von „Gorillas im Nebel“ halten können, aber tatsächlich war es der Hohnsteiner Sportplatz, auf dem sich am vergangenen Samstag der Hohnsteiner SV und der FSV Bad Schandau zum letzten Hinrundenspiel gegenüberstanden. Bei tristen Novemberwetter und tiefhängenden Nebelschwaden luden die äußeren Bedingungen nicht gerade zu einem fußballerischen Leckerbissen ein. Allerdings versprach die Partie viel, zwar haben die Bad Schandauer eine durchwachsene Hinrunde gespielt, waren aber in der letzten Saison noch die härtesten Gegner der Hohnsteiner um den dritten Tabellenplatz. Hohnstein auf der anderen Seite wollte demonstrieren, dass der bis dato fünfte Tabellenplatz und damit der Titel als bester Kreisklassenverein in der neu gebildeten Kreisliga nicht von ungefähr kommen.
So schienen auch die Hohnsteiner von Beginn an den besseren Durchblick im Nebel zu haben und setzten die Gäste aus Bad Schandau von Beginn an unter Druck. Folgerichtig dauerte es auch nicht lange, ehe die Hausherren das erste Mal jubeln durften. Nachdem sich Aleksandar Thomas in der siebten Minute in den Strafraum der Gäste durchsetzen konnte, war er nur durch ein Foulspiel zu stoppen. Dies sah auch der Schiedsrichter so und zeigte prompt auf den Punkt. Dem fälligen Strafstoß nahm sich Tobias Schulz an und verwandelte gewohnt souverän ins linke untere Eck. Damit hatten die Hohnsteiner einen Auftakt nach Maß erwischt und machten auch in der Folge das Spiel. Gerade das schnelle Kombinationsspiel über die Außen machte den Schandauern dabei immer wieder Probleme. So war es in der 18. Minute auch der Hohnsteiner Linksaußen Martin Eichler, der den nächsten Treffer für die Hausherren markierte. Nach einer schönen Kombination über linke Seite konnte er sich gegen zwei Gegenspieler bis in den Strafraum durchsetzen und traf dort mit einem satten Schuss ins lange Eck zum 2:0 für Hohnstein. Nach eigentlich souverän gespielten 20 Minuten ging den Hohnsteinern nun aber etwas die Ordnung verloren, wodurch das eigene Aufbauspiel zunehmend hektischer wurde und die Gäste aus Bad Schandau mehr Spielanteile bekamen. Diese nutzten sie zumeist um Manuel Wende in der Sturmspitze lang anzuspielen. Hier hatten die Hohnsteiner zweimal Glück, dass der Angreifer der Gäste in 23. und in der 28. Minute zweimal frei vorm Tor sein Ziel verfehlte. Allerdings bekamen die Hohnsteiner weiter keine richtige Ordnung in ihr Spiel. Dies rächte sich dann in 30. Minute als nach einer Flanke von rechts der Bad Schandauer Angreifer Marek Kovarik am langen Pfosten unbedrängt zum Kopfball hochsteigen konnte. Diese Chance ließ er sich natürlich nicht nehmen und köpfte den Ball schulbuchmäßig ins lange Eck zum Anschlusstreffer für die Gäste. In der Folge wirkten die Hohnsteiner nun wieder etwas wacher und konnte sich immer wieder sehr sehenswert vor das Tor der Bad Schandauer spielen. Allerdings blieben auch die weiteren sehr guten Chancen zunächst ungenutzt. So dauerte es bis zur 45. Minute als sich der Hohnsteiner Rechtsverteidiger Uwe Hausdorf mit in die Offensive einschaltete. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite konnte sich dieser bis in den Strafraum der Bad Schandauer durchsetzen und hatte dort noch das Auge für den am langen Pfosten mitgelaufenen Aleksandar Thomas. Dieser hätte den Querpass selbst im Tor unterbringen können, legte aber uneigennützig nochmals auf Uwe Hausdorf quer. Dieser krönte seinen Sturmlauf dann mit einem Kopfball aus Nahdistanz zum 3:1 für Hohnstein. Kurz darauf pfiff der souverän agierende Schiedsrichter Michel zum Pausentee.
Nach der Pause merkte man den Hohnsteinern an, dass sie sich keinesfalls auf dem Ergebnis ausruhen wollten, denn sofort wurde wieder munter nach vorn gespielt. Bad Schandau auf der Gegenseite hatte aber noch nicht aufgegeben und versuchte weiter mit langen Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Auf diese hatten sich die Hohnsteiner aber mittlerweile gut eingestellt und konnte die Angriffsbemühungen zumeist frühzeitig unterbinden. Hohnstein erspielte sich nun immer wieder teils sehr gute Möglichkeiten, blieb im Abschluss aber zu ungenau. So hatte Martin Eichler in der 53. Minute beispielsweise das nächste Tor für die Hohnsteiner auf dem Fuß. Scheiterte nach einem Alleingang allerdings im 1-gege-1 am Schlussmann der Bad Schandauer. So dauerte es bis zur 64. Minute, ehe sich mit Andre Rothe der nächste Verteidiger in die Offensive einschaltete. Nach einem Sturmlauf über linke Seite spielte er Stev Eckardt an. Dieser konnte sich gegen drei Gegenspieler durchsetzen, blieb dann mit seinem Schussversuch allerdings am vierten Gegenspieler hängen. Von prallte der Ball allerdings direkt vor die Füße von Andre Rothe, der aus 14 Metern nicht lange fackelte und den Ball wuchtig in den Maschen unterbrachte. Nun schien Hohnstein seine Treffsicherheit wiedergefunden zu haben. Zwei Minuten später konnte sich Aleksandar Thomas über links bis auf die Grundlinie durchsetzen. Von dort hatte er das Auge für seine mitgelaufenen Mannschaftskollegen in der Mitte. Zwar verpasste Stev Eckardt seine Hereingabe am kurzen Pfosten noch, doch am langen Pfosten stand schon Christian Schneider bereit, der den Ball aus Nahdistanz nur noch über Linie drücken musste. Nun schien die Bad Schandauer Gegenwehr endgültig gebrochen und so ergaben sich nun immer mehr Räume für die Hohnsteiner Angreifer. In der 76. Minute konnte sich dann auch der nächste Hohnsteiner in die Torschützenliste eintragen. Nachdem ein Bad Schandauer Angriff erfolgreich unterbunden werden konnte, befand sich Tobias Schulz anscheinend im Traumpassmodus, als er aus der eigenen Hälfte einen 70-Meter-Pass direkt durch die Lücke in der Bad Schandauer Defensive und punktgenau in den Fuß des gestarteten Stev Eckardt streichelte. Dieser lies dann mit seinem satten Schuss von Strafraumgrenze dem Schlussmann der Gäste keine Chance. Die Schlussviertelstunde war dann geprägt von weiteren teils sehr schön vorgetragenen Angriffen der Hohnsteiner, die aber teilweise fahrlässig ungenutzt blieben. So war es dann abermals Stev Eckardt, der in der 89. Minute den Schlusspunkt unter diese Partie setzte. Nachdem sich abermals Aleksandar Thomas über rechts bis auf die Grundlinie durchsetzen konnte, suchte er mit einem Querpass erneut seine Teamkollegen. Diese Chance ließ sich der zentral eingelaufene Eckardt nicht nehmen und drückte den Ball aus Nahdistanz über Linie.
Nach 90 Minuten stand so ein deutlicher Sieg für die Hohnsteiner zu Buche, der so sicherlich nicht von allen erwartet wurde. Mit diesem klaren Statement verabschieden sich die Hohnsteiner Fußballer nun in die verdiente Winterpause, ehe es im Februar weitergeht. In dieser Pause wird wohl auch das ein oder andere Mal auf diese durchaus gelungene Hinrunde angestoßen werden. So steht man in der neu gebildeten Kreisliga B mit 25 Punkten aus 13 Spielen auf einem respektablen fünften Platz (punktgleich mit dem Tabellenvierten) und ist damit der beste „Aufsteiger“ aus der 1. Kreisklasse. Gleichzeitig hat man sieben Punkte mehr geholt als in der letzten Hinrunde, so dass man zurecht zufrieden über die eigenen Leistungen sein kann.
Natürlich muss man dies auch in der Rückrunde bestätigen, für die in einer sicherlich kräftezehrenden Vorbereitung die Grundlagen gelegt werden.