03.11.18 BSV 68 Sebnitz 2. – Hohnsteiner SV 4:2 (3:0)

Nachdem die Hohnsteiner in der Vorwoche endlich mal wieder drei Punkte geholt hatten, sollte es gegen Sebnitz weitergehen. Denn die Kicker aus der Seidenblumenstadt lagen den Hohnsteinern in der Vergangenheit eigentlich fast immer.
Doch wie es im Leben meist so ist, es hätte alles so schön sein können, wenn das Wörtchen hätte nicht wäre. Denn den Hohnsteinern gingen im Laufe der Woche immer mehr Spieler aus. So dass man dank diverser Absagen eigentlich nur mit elf Mann gen Sebnitz reiste. Aber auch das Wörtchen eigentlich hat seine Tücken, denn fünf Minuten vor dem angesetzten Treff verabschiedete sich noch ein Akteur der Hohnsteiner aufgrund von Kniebeschwerden. Eventuelle wurde da am Kreisverkehr in Sebnitz die Kupplung zu stark betätigt.

So ging es also für die Hohnsteiner das erste Mal seit Langem in Unterzahl in eine Partie. Trotzdem war die Stimmung gut, hatte man doch nichts zu verlieren und wollte die Sebnitzer zumindest etwas ärgern. Das Ganze funktionierte allerdings nur fünf Minuten, denn dann folgte die nächste Hiobsbotschaft für die Hohnsteiner. Maik Puttrich landete nach einem Kopfballduell ungünstig und musste raus. So kam Hohnstein also auch einmal in den Genuss das Norweger-Modell zu testen. Dank des nahen Krankenhauses war auch schnell klar, der Hohnsteiner Mittefeldakteur hatte sich einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Wenn’s Scheiße läuft, dann aber mit Schwung.

So hatten die Hohnsteiner also 85 Minuten mit zwei Mann weniger zu bestehen. Was zur Verwunderung vieler geneigter Zuschauer Anfangs aber gar nicht auffiel. Die Hausherren aus Sebnitz schienen mit der Situation fast noch mehr überfordert als dies Hohnsteiner. In der Regel störten sie die Hohnsteiner kaum beim entspannten Spielaufbau und hatten auch bei eigenem Ballbesitz keinen Grund zur Hektik. So konnte die Hohnsteiner durch kluges Verschieben eine gute halbe Stunde nahezu jeden Sebnitzer Angriff unterbinden. Für den Zuschauer sicherlich nicht schön anzuschauen, aber es war ja auch nicht an Hohnstein hier das Spiel zu machen.

Das ganze funktionierte im Großen und Ganzen wirklich blendend, auch weil Sebnitz kaum Ideen hatte, wie sie die Hohnsteiner Abwehr in Bedrängnis bringen konnten. Die Hausherren aus Sebnitz kamen somit erst in der 36. Minute!!!!!!!! zu ihrem ersten Torschuss. Leider saß dieser auch gleich. Nachdem sich Wilhelm Beckert über die rechte Hohnsteiner Seite durchsetzen konnte, fand er mit seiner scharfen Hereingabe Alexander Menyhei, der aus acht Metern nur noch den Fuß in Ball hielt und so den ersten Treffer des Tages markierte.

In der Folge merkte man Hohnstein an, das nun kurz die Luft raus war und so kam es bis zur Halbzeit noch bitterer. Nach einem, ich würde sagen, normalen Zweikampf im Hohnsteiner Strafraum, hatte ein Sebnitzer das lauteste Organ und der Schiedsrichter entschied sich aufgrund der Dezibelzahl auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sadek Haci in der 44. Minute dann sicher.

Mit dem Pausenpfiff leistete sich Hohnstein noch eine kurze Schlafeinlage, als nach eigenem Freistoß fast alle Spieler an den gegnerischen Sechszehner aufrückten. Dann kam es wies es kommen musste, der Ball wurde von den Hausherren abgefangen und zum ersten Mal an diesem Tage konnte man einen schnellen Angriff der Sebnitzer bestaunen. An dessen Ende scheiterte Daniel Hingst im 1-gegen-1 an Gorek im Hohnsteiner Kasten. Bekam das Spielgerät allerdings erneut vor die Füße und hatte das Auge für den am langen Pfosten mitgelaufenen Johannes Henke, der mit einer Kopfballbogenlampe etwas Glück hatte, als diese den Weg an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor fand.

So stand für Hohnstein zur Pause ein trotz Unterzahl eigentlich zu hoher Rückstand zu Buche. Trotzdem fielen in der Pause nur aufmunternde Worte und vielleicht hatte man ja mal Glück mit einem Konter.

In der zweiten Hälfte dann weiter das gewohnte Bild, Hohnstein verteidigte clever und Sebnitz blieb weiterhin behäbig im Spielaufbau und vor dem Tor zumeist einfallslos. So passierte bis zur 60. Minute nicht viel, dann gelang es den Sebnitzer, unter Mithilfe der Hohnsteiner, allerdings doch noch einen Treffer zu erzielen. Nach einem Eckball hielt Felix Bräuer mit dem Mute der Verzweiflung von der Strafraumkante einfach mal drauf. Und dank gütlicher Mithilfe eines Hohnsteiner Knies fand der Ball den Weg an den Innenpfosten und ins Tor.

In der Folge muss man Hohnstein weiter zu Gute halten, dass sie keinesfalls ihre gute Moral und Ordnung verloren. So verzweifelten die Sebnitzer ein ums andere Mal an der Hohnsteiner Defensive und ein weiteres Tor wollte nicht gelingen.

In der 85. Minute offenbarte sich dann der ganze teuflische Plan der Hohnsteiner. Den Gegner 80 Minuten müde machen und dann eiskalt zustechen. Nach einem Konter der Hohnsteiner konnte Robert Eichler nur mit einem Foul im Sechszehner der Sebnitzer gestoppt werden. Trotz der alten Regel trat der gefoulte selbst zum Strafstoß an und verwandelte trocken. Nur noch 4:1…da geht noch was.

Und da ging auch noch was. 88. Minute, Konter der Hohnsteiner über Robert Vater. Dieser zündet kurz vor Schluss nochmal den Turbo und kann sich über rechts bis an den Sechszehner durchsetzen, alles in allem ohne Gegenwehr der Heimelf. Dort hat er dann den Überblick und sieht den am langen Pfosten ebenfalls mitgelaufenen Martin Eichler und bedient in mustergültig, so dass dieser nur noch den Fuß in den Ball halten musste um das nächste Tor zu erzielen. Nur noch 4:2…jetzt geht auf jeden Fall was.

In der 90. Minute entschied sich Sebnitz zu einer Geste des Fairplays und nahm einen Spieler vom Platz. Allerdings mit roter Karte nach einer Tätlichkeit, kann man nach 90 Minuten in Überzahl schon mal machen. Der fällige Freistoß brachte leider nichts mehr und kurz darauf ertönte der Abpfiff.

So hatte Hohnstein am Ende noch einmal starke Moral bewiesen und die Sebnitzer doch noch einmal in Nöte gebracht. Wenn das zehn Minute eher gelungen wäre, wer weiß…
Trotzdem muss man am Ende den Hohnsteinern ein starkes Spiel mit hoher Laufbereitschaft konstatieren, dass durch unglückliche Gegentore leider etwas zu hoch ausgefallen ist. Die Leistung macht aber auf jeden Fall Mut, denn durch die nächste Verletzung wird sich die Personalsituation sicherlich nicht entspannen. An dieser Stelle noch einmal Danke an alle Mitspieler, für trotz der Niederlage schöne 90 Minuten. Außerdem noch gute Besserung und die besten Wünsche an Maik Puttrich, halt die Ohren steif und komm bald wieder.